Mehrwert – fachkundige Beratung

Und wieder so ein Highlight aus den letzten Tagen. Ein Riester-Banksparplan von der Sparkasse. Oftmals und eine lange Zeit lang durch Finanztest empfohlen.

Kurze Zwischenfrage, haften die eigentlich für all den Mist, den die immer wieder empfehlen und der immer wieder in die Hose geht?

Ich als unabhängiger Versicherungsmakler würde wahrscheinlich im Gefängnis landen. Schauen wir uns diesen Riester-Banksparplan mal genauer an.

Riester-Banksparplan

Der Sparplan lebt im Grunde nur von den eigenen Beiträgen und Zulagen. Die Zinsen betragen sagenhafte 43 Cent auf im Schnitt ca.11.000 Euro Wert. Das sind ca. sagenhafte 0,004% Rendite in dem Jahr. Tendenz sicherlich nicht besser werdend. Dann noch einen Bonus von ca. 55 Euro (ca. 0,5% Zins auf das Guthaben), der sicherlich bald auch entfallen wird, je weiter die EZB den Leitzins senken wird.

Verbraucherschützer

Die Verbraucherschützer saßen und sitzen auf dem Pferd, dass alles billig sein muss und keine Kosten haben darf. Ja, das wurde durch die Banksparpläne erfüllt. Nur ohne jegliche Rendite kann man keine Altersvorsorge aufbauen. Punkt.

Daher ist es eventuell besser, einen kostengünstigen, klar gibt es viele überteuerte Verträge, zu wählen, also mit Kosten, aber auch einer Rendite am Ende des Jahres. Und bitte nicht wieder gleich nach einem Jahr betrachten, sondern auf die Dauer des Vertrages. Punktuell kann man alles schlecht machen.

Problempunkte

  • Inflation & Zins
  • volle nachgelagerte Besteuerung
  • Kosten bei Rentenbeginn durch Verrentung des Kapitals
  • garantierter Rentenfaktor

Punkt 1 – Inflation & Zins

In diesem Beispiel ist die Dame jetzt 37 Jahre alt. in 30 Jahren zum Rentenbeginn (67) wird der Wert ohne Zins, das ist es faktisch, einen wesentlich geringeren Wert besitzen als heute. Die historische Inflationsrate seit 1949 beträgt ca. 2,39%, mit dieser berechnet hat der Wert von 11.600 Euro in 30 Jahren einen heutigen Kaufkraftwert von ca. 5.700 Euro. Gerade mal nur noch die Hälfte. Ohne Zins schließt man keine Versorgungslücke. So viel kann niemand ansparen.

Punkt 2 – volle nachgelagerte Besteuerung

Die Altersvorsorge aus der 2. Schicht, also Riester-Rente, ist mit Rentenbeginn voll mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz zu versteuern. Ist so, wissen viele nicht, denken sie auch nicht dran. Zuzüglich Krankenkassenbeiträge.

Punkt 3 – Kosten bei Rentenbeginn durch Verrentung des Kapitals

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass auch dieser Banksparplan zu einem gewissen Zeitpunkt dann doch wieder in eine Lebensversicherung umgewandelt werden MUSS, da auch die Bank eines Tages die Langlebigkeit absichern muss. Also doch wieder Kosten. Auch dieses hatten die sogenannten Verbraucherschützer (wer schützt uns vor denen?) oftmals gar nicht betrachtet, wohl gar nicht gewusst.

Punkt 4 – garantierter Rentenfaktor

Es ist auch davon auszugehen, dass in diesem Banksparplan kein garantierter Rentenfaktor vorhanden ist. Das heißt, dass das Verhältnis von Guthaben zur Rente mit Rentenbeginn frei nahezu frei festgelegt werden kann. Aller Wahrscheinlichkeit nach, nicht zum Vorteil dieser Kundin. Denn die Rente muss, sofern es nicht zulagenschädlich sein soll, zu mindestens 70% verrentet werden.

Maßnahme – Portierung

Lösung des Problemes in diesem Fall? Portierung in ein anderes vernünftiges Produkt. Ja, es fallen Kosten an, maximal 150 Euro für die Portierung, das entspricht in diesem Fall einmalig ca. 1,4% des Guthabens. Wenn jedoch im kommenden auf dieses im neuen Vertrag auch provisionsfreie Guthaben 4% Rendite kommt, ist schon mehr gewonnen als in den kommenden 20 Jahren in diesem Riester-Banksparplan.

Fazit

Selbst mit einem klassischen Riester Renten Vertrag, würde es nach einer Laufzeit von mehr als 10 Jahren ein größeres Guthaben geben, trotz der entstandenen Kosten – sofern man einen halbwegs vernünftigen Anbieter gewählt hat, statt dem Riester-Banksparplan. Auch dieser hat eine Beitragsgarantie zu Rentenbeginn, so dass bei einem Nullzins beide ungefähr gleich ausgelaufen wären. Durch den Garantiezins, in 2009 noch in Höhe von 2,25%, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit sogar erheblich mehr. Mehr Chance, gleiches Risiko.

Lassen Sie sich beraten. Beratung hilft. Klar kostet Beratung, aber meist wesentlich weniger als der Verlust. Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater, alle müssen von etwas leben. Jeder weiß, wenn man sich beraten lässt fallen Kosten an. Wieso sollen Versicherungsprodukte und Altersvorsorge dann komplett ohne Kosten sein? Es kommt nicht auf die Kosten an, sie sollten nur nicht überhöht sein. Klar. Es kommt auf die Qualität des Produktes an, sowie das man das für sich richtige Produkt hat.

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